Die Herausforderung der Kinderorthopädie besteht in der Verhütung und Vermeidung von Fehlstellungen des kindlichen Haltungs- und Bewegungsapparates. Die so genannten kinderorthopädischen Erkrankungen wie kindlicher Knick-Senk-Fuß, X-Stellung der Hüftgelenke oder Verbiegungen der Wirbelsäule (Skoliosen) erleben manchmal einen Spontanverlauf und sind im wesentlichen wachstums-, entwicklungsbedingte Durchgangsstadien ohne Therapiebedürftigkeit. 

So sind die Prinzipien der konservativen und operativen Behandlung von kinderorthopädischen Erkrankungen nach wie vor im Fluss. 

Jede kindliche Veränderung am Stütz- und Bewegungsapparat ist im einzelnen 
auf ihren Krankheitswert zu prüfen. Ein

besonderes Augenmerk gilt dem Wert präventiver Maßnahmen im Hinblick auf die Vermeidung von Schäden des kindlichen Haltungs- und Bewegungsapparates, die sich aus Bewegungsmangel einerseits und Überlastung andererseits ergeben. 

Wesentlich erscheint für die Überdenkung einer Therapie die entscheidende soziale Weichenstellung für die nächsten Jahrzehnte aufgrund einer körperlichen Behinderung im Kindesalter. 
Die konservative Therapie solcher orthopädischen Erkrankungen kann die Notwendigkeit von Operationen reduzieren. Sie kann die Entwicklung von präarthrotischen Deformitäten verringern und sie kann demgemäß zu 
einer Normalisierung der körperlichen 
und geistigen Reifung des Kindes beitragen. 

Gerade deshalb ist es besonders wichtig kindliche Veränderungen des Stütz- und Bewegungsapparates durch den Arzt für Orthopädie abklären zu lassen.